Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe by Kami Garcia

Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe by Kami Garcia

Autor:Kami Garcia
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: cbj Kinder- Jugendbuecher
veröffentlicht: 2010-06-05T16:00:00+00:00


Domus Lunae Libri

28.11.

Heute? Aber heute ist doch gar kein Feiertag.«

Als ich die Haustür öffnete, stand Marian im Mantel vor mir auf der Treppe, dabei hatte ich sie am allerwenigsten erwartet. Und nun saß ich zusammen mit Lena auf der kalten Sitzbank von Marians altem türkisfarbenen Lieferwagen und wir fuhren zur Caster-Bibliothek.

»Versprochen ist versprochen. Heute ist der Tag nach Thanksgiving. Der Schwarze Freitag. Es ist vielleicht kein richtiger Feiertag, aber es ist ein gesetzlicher Feiertag, und das genügt.« Marian hatte recht. Amma stand vermutlich schon seit dem frühen Morgen mit ein paar Gutscheinen in der Hand vor den Kaufhäusern Schlange; mittlerweile war es draußen dunkel und sie war immer noch nicht zurück. »Die Stadtbibliothek von Gatlin hat geschlossen, also ist die Caster-Bibliothek geöffnet.«

»Hat sie die gleichen Öffnungszeiten?«, fragte ich Marian, als wir in die Hauptstraße einbogen.

Sie nickte. »Von neun bis sechs.« Mit einem Augenzwinkern fügte sie hinzu: »Von neun Uhr abends bis sechs Uhr morgens. Nicht alle meine Besucher können es riskieren, bei Tageslicht unter die Leute zu gehen.«

»Das ist nicht fair«, beschwerte sich Lena. »Für die Sterblichen ist die Bibliothek viel länger geöffnet, dabei lesen die hierzulande gar nicht so viel.«

Marian zuckte die Schultern. »Wie gesagt, ich werde von der Stadtverwaltung von Gatlin bezahlt. Beschwere dich also am besten dort. Aber überleg mal, wie viel mehr Zeit ihr habt, bis ihr die Lunae Libri wieder zurückgeben müsst.«

Ich sah sie verständnislos an.

»Lunae Libri. Bücher der Monde. Du könntest auch Schriftrollen der Caster dazu sagen.«

Mir war es egal, wie man dazu sagte. Ich konnte es kaum erwarten zu erfahren, was die Bücher in der Caster-Bibliothek für uns bereithielten, speziell auf eines war ich gespannt. Denn zwei Sachen fehlten uns ganz besonders: Zeit und Antworten.

Als wir uns aus dem Auto zwängten, traute ich meinen Augen nicht. Marian hatte ihren Lieferwagen am Straßenrand, keine drei Meter vom Haus der Historischen Gesellschaft von Gatlin entfernt, geparkt, oder, wie meine Mutter und Marian oft sagten: der Hysterischen Gesellschaft von Gatlin. Hier war auch der Hauptsitz der TAR. Marian hatte den Wagen so abgestellt, dass der Lichtkegel der Straßenlampe nicht auf das Auto fiel. Am Straßenrand saß Boo Radley, so als hätte er gewusst, dass wir kommen.

»Hier? Die Lunae irgendwas sind in der Geschäftsstelle der TAR?«

»Domus Lunae Libri. Das Haus der Bücher der Monde. Oder eben kurz: Lunae Libri. Und um auf deine Frage zurückzukommen: Nein, hier befindet sich lediglich der Eingang in Gatlin.«

Ich musste lachen. »Du hast wirklich die gleiche Vorliebe für Ironie wie meine Mutter.« Wir gingen auf das Gebäude zu, das verlassen dalag. Keine Nacht wäre besser für unser Vorhaben geeignet gewesen als diese.

»Das ist kein Witz. Das Haus der Historischen Gesellschaft ist das älteste in der ganzen Gegend, so alt wie Ravenwood. Nur diese beiden Gebäude haben das Große Feuer überdauert«, erklärte Marian.

»Aber was hat die TAR mit den Castern zu tun? Die beiden haben ja wohl kaum etwas gemeinsam«, fragte Lena verblüfft.

»Die beiden haben mehr gemeinsam, als du ahnst.« Marian ging eilig auf das alte Steingebäude zu und zog ihren Schlüsselbund hervor. »Ich zum Beispiel gehöre beiden Gesellschaften an.



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